Nicht vergessen die Vögel zu füttern!

In den nächsten Tagen gehen die Temperaturen nachts auf zweistellige Werte zurück. Und auch tagsüber sind sie deutlich im Minusbereich. Jetzt ist es besonders wichtig die Vögel zu füttern!

Kleiber (Sitta europaea)

Bei den Vögeln liegt die Körpertemperatur zwischen 38 und 42 Grad Celsius. Bei kalten Temperaturen können tagsüber dann aufgeplusterte Vögel beobachtet werden. Bestes Beispiel ist das Rotkehlchen. Das es so dick aussieht, liegt nicht daran, das es gut im Futter ist! Durch die Kugelform beim Aufplustern geht am wenigsten Wäre verloren. Wenn tagsüber die Sonne scheint, sonnen sich unsere Vögel gerne an geschützten Stellen, Dadurch wird  Wärme „getankt“. Vor eisigen Ostwinden fliehen sie an windgeschützte Stellen.

Rotkehlchen (Erithacus rubecula)

Über die bei den meisten Vögeln nackten Beine würde zu viel Wärme verloren gehen. Aber auch daran hat die Natur gedacht! Das zu den Beinen ablaufende Blut gibt seine Wärme an das in den Körper zurücklaufende Blut ab. So kühlen die Beine auf fast 0 Grad ab. Das ist übrigens der Fall, warum Enten, Schwäne, Gänse, Reiher…auf dem Eis stehen können, ohne anzufrieren, oder ohne sich ihre Füße abfrieren.

Nachts gehen die Temperaturen meist noch stärker zurück. Die Vögel übernachten an geschützten Stellen, zB. Nistkästen. Einige Vögel auch in Gruppen. So schützen sie sich gegenseitig vor der Kälte. In besonders kalten Nächten fallen die Vögel dann in eine Art Starre. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren. Das Herz schlägt langsamer, die Atmung wird ebenfalls langsamer. Dadurch wird der Energieverbrauch reduziert. Es ist quasi eine Art kleiner Winterschlaf.

Amsel (Turdus merula)

In solchen kalten Nächten geht aber viel Energie verloren! Das Aufrechterhalten der Körpertemperatur kostet viel Energie, die jetzt verbrannt wird. Der Vogel verliert sogar an Gewicht! Jetzt ist es besonders wichtig, das morgens eben diese Energie wieder „aufgetankt“ wird.

Am Anfang des Winters können Beeren gefressen werden. Auch kleine Spinnen, Insekten, Larven unter Baumrinden werden gefressen. Doch zum Ende des Winters sind diese meist schon alle aufgefressen. Eichelhäher verstecken Eicheln und auch andere Vögel legen Vorräte an. Davon können sie jetzt leben. Aber auch der Vogelfütterung kommt jetzt (gerade in unserer heutigen naturfeindlichen Zeit) eine große Rolle zu!
Gerade das Fettfutter oder die so genannten Meisenknödel werden jetzt gerne gefressen. Fett = Energie. Samen, Nüsse, Haferflocken sind wichtige Nahrung. Kleingeschnittene Äpfel oder Birnen werden von Amseln oder Drosseln geschätzt. Auch Rabenkrähen oder Dohlen mögen diese. Ebenso wie Erdnüsse. Da kommen dann auch gerne  Elstern oder Eichelhäher um sich zu bedienen. Grün- und Buntspecht schätzen Erdnüsse oder Haselnüsse ebenfalls.

Gimpel Männchen
(Pyrrhula pyrrhula)

Gerade wenn jetzt noch Schnee fällt kann man bei einigen Vögeln eine so genannte Kälteflucht beobachten. Sie ziehen weiter. Dort wo es wärmer ist wir dann halt abgewartet, bis das Wetter sich wieder ändert. Die meisten Vögel sind ja eh im Süden. Obwohl….lange dauert es nicht mehr und die ersten kehren zurück. Da sie in Afrika nicht wissen, wie das Wetter hier ist (Vögel sind altmodisch und lehnen Radio, TV und Internet ab) können sie bei Frost in unseren Gefilden im wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischt werden.

Auch kann es für einige Vogelarten von Nachteil sein, wenn Wasserflächen komplett zugefroren sind. Beim Eisvogel (Alcedo atthis) zB. wird in strengen Wintern eine besonders hohe Sterblichkeitsrate beobachtet. Sie können in zugefrorenen Gewässern nicht nach Fischen tauchen.
Dem Eisvogel können wir leider nicht helfen. Aber wir können unseren Gartenvögeln helfen. In dem wir sie füttern!

Also: Ab in den nächsten Supermarkt, Futter kaufen!

Graureiher (Ardea cinerea)

 

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