Storchenschlafplatz Backemoor

Über einige Wochen hinweg haben sich in einem toten Baum bei Backemoor bis zu 20 Störche gesammelt. Sie kamen in der Abenddämmerung, um hier gemeinsam die Nacht zu verbringen.

Storchenschlafplatz


Inzwischen hat sich dieser Schlafplatz aufgelöst. Die Störche haben Ihre Reise Richtung Afrika angetreten. Zuerst die Jungstörche, dann die Eltern.
Um Kraft zu sparen nutzen sie die Thermik aus. Sie können dabei täglich zwischen 150 und 300 km zurücklegen.



Es gibt zwei Zugrouten. Die westliche, die über die Straße von Gibraltar führt und die östliche, die über den Bosporus führt. Ca. 75% der deutschen Weißstörche nehmen die östliche Route, um nach Afrika zu kommen. Es werden dabei Strecken bis zu 10.000 km zurückgelegt.

Auf dem Zug sind die Störche (bis zu 500.000 ziehen jedes Jahr in den Süden) natürlich auch Gefahren ausgeliefert. Die größte Gefahr geht dabei vom Überfliegen von Wasserflächen aus. Da hier keine Thermik entstehen kann, müssen die Störche vorher eine große Höhe erreichen, damit sie die Gewässer gefahrlos übersegeln können.  Schaffen sie dies nicht, ertrinken sie.
Die Straße von Gibraltar, die Straße von Sizilien, der Golf von Suez und der Bosporurs sind die Wasserflächsen, die überquert werden müssen um nach Afrika zu kommen.

Die Aufnahmen, die hier gezeigt werden, sind an verschiedenen Tagen in der Abenddämmerung und kurz danach aufgenommen worden. Zwischen 19:30 Uhr und 19:50 Uhr kamen die meisten Störche, wobei der größte Teil um ca. 19:45 Uhr einflog. Sie sammelten sich in einem toten Baum. Ein zweiter, kleinerer Sammelplatz war in der Nähe. Sehen konnte man ihn nicht, aber das charakteristische Klappern der Störche konnte man deutlich hören. Bis zu zwei Störche schliefen an manchen Tagen in einem Baum direkt an einer Straße.
Sie beobachteten dann die Beobachter und zeigten keinerlei Scheu. Dieser von letzten Abendrot der untergehenden Sonne angeleuchtete Storch befand sich keine 5m über mir…

Anhand von Ringablesungen konnte festgestellt werden, das es Wechsel in der Gruppe gab. Einige Ringe blieben ein paar Tage, andere waren nur einmal abzulesen. Meistens waren um die 11 Störche da. Anwohner berichteten, das auch schon 20 Störche in dem Baum übernachtet haben.

Die Störche haben, wie oben schon beschrieben, nach und nach den weiten Weg Richtung Afrika angetreten. Einige versuchen aber inzwischen, den Winter in unseren Gefilden zu verbringen. So habe ich im letzten Winter ganz in der Nähe oft einen Weißstorch beobachten können. Wenn es genug Mäuse gibt, und keine geschlossene Schneedecke vorhanden ist, haben die Störche auch genug Nahrung. Das erspart den kräfteraubenden und gefährlichen Weg nach Afrika. Zumal die Winter in den letzten Jahren vergleichsweise mild waren (Stichwort Klimawechsel ((das ist das, vom dem Präsident Trump sagt, es wären Verschwörungstheorien))




Übrigens: An diesem Beispiel kann man mal sehen, wozu tote Bäume noch gut sind! Normalerweise wird sowas ja schnellstmöglich beseitigt, was in Gefahrensituationen natürlich auch sinnvoll ist. Wenn vom Baum aber keine Gefahr ausgeht, sollte dieser ruhig stehen bleiben. Zumal Totholz auch für viele Arten wichtig ist. Z. B. für einige Käferarten. Sie sind auf Totholz angewiesen. Ohne dieses würden sie aussterben…

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