Vor zweieinhalb Jahren wurde auf meinem Dachboden ein Schleiereulenkasten installiert. Was ist in der Zwischenzeit passiert?
Ich habe in diesem Blog damals einen kleinen Bericht über meinen neuen Schleiereulenkasten verfasst. Hier kann er (nochmal) gelesen werden…
Aber was ist in den letzten zweieinhalb Jahren passiert???
Zuerst einmal laaange Zeit nichts!
Am 24.02.2017 bemerkte ich, das eine Hohltaube (Columba oenas) am Einflugsloch auf der Fensterbank saß…
Ich denke, das sie schon ein paar Tage vorher da waren. Auf jeden Fall konnte ich in den Tagen zuvor auch Ihre Rufe hören und des öfteren zwei Hohltauben an der Futterstelle beobachten.
Irgendwann sah ich dann eine Hohltaube vom Einflugsloch wegfliegen, als ich nach Hause kam. Das war dann ein alltägliches Bild. Wegfliegende Hohltauben. Das Männchen saß immer auf der kleinen Fensterbank und haute sofort ab, wenn ein Auto oder Fahrrad kam. Das Weibchen war ein oder zwei Sekunden später weg. Glücklicherweise wohne ich in einer Sackgasse und nicht an einer stark befahrenen Straße. Das wäre für die scheuen Hohltauben anstrengend gewesen.
Ich habe dann unten eine Kamera aufgestellt und diese auf gut Glück von Zeit zu Zeit mit einem Funkfernauslöser ausgelöst. So ist das obige Foto entstanden.
Ein paar Wochen später sah ich zwei Dohlen aus dem Kasten fliegen. Von da an waren die Hohltauben nur noch ab und zu an der Futterstelle. Auch die Rufe konnte ich noch ab und an vernehmen. Die Dohlen hatten entschieden, das der Schleiereulenkasten für ihre Aufzucht bestens geeignet sei … und die Hohltauben kurzerhand rausgeschmissen…
Die Dohlen haben Ihre Brut in den Kasten dann durchgebracht. Die jungen Dohlen waren deutlich in dem Kasten zu hören. Ich schätze es waren fünf bis sieben Jungvöge. Nachdem die jungen Dohlen ausgeflogen waren, saßen sie immer in den Bäumen meines Gartens und machten lautstark auf sich aufmerksam. Das ging ein paar Wochen so.
Leider habe ich keine Bilder der jungen Dohlen. Diese fielen einem Virus zum Opfer, den ich mir auf dem Mac eingefangen hatte…
Da ich die Dohlen aber nicht diskriminieren möchte, zeige ich im folgendem ein Foto von heute morgen:
Nachdem die Dohlen ausgeflogen waren war erstmal Sendepause. Da ich wusste, wieviele Zweige die Dohlen in so einem Kasten unterbringen können, habe ich die Reinigung immer vor mir her geschoben :-). Ich hatte auch noch gut in Erinnerung, wie die Reinigung eines Kastens vor einigen Jahren ausgesehen, bzw gestaubt hatte. Auch diesen Kasten hatten die Dohlen vollgestopft. Und wie! Hier kann der geneigte Leser diesen Bericht nochmals lesen.
Vor zwei Wochen dann habe ich mich endlich dazu durchgerungen, diese Aktion anzugehen. Einen Schleiereulenkasten macht man am besten bei Dunkelheit auf, da dann die Schleiereulen nicht im Kasten sind, um zu jagen. Da aber in meinem Kasten (so dachte ich…) noch keine Schleiereulen “wohnten”, bin ich kutzentschlossen kurz vor der Dämmerung auf den Dachboden gegangen und habe den Kasten geöffnet. Folgendes Bild präsentierte sich…
Das Öffnen und fotografieren hatte vielleicht eine Minute gedauert. Ich legte den Fotoapparat zu Seite und wollte mich ans “ausmisten” machen, da kam eine Schleiereule rein geflogen! Bevor sie ganz im Kasten war, sah sie mich und blieb abrupt stehen. Ich habe mich genau wie die Schleiereule nicht mehr bewegt. Wir starrten und dann in einem Abstand von zwei Metern ca 4-5 Minuten an. Im Hintergrund konnte ich hassende Dohlen sehen, die immer wieder auf Ausflugloch vorbeiflogen. Nach ein paar Minuten entschied dann die Schleiereule, das mit mir irgendwas nicht stimmen kann und war innerhalb von Sekunden weggeflogen. SO EIN MIST!!!!! Meine eigene Dummheit! Wusste ich doch, das Schleiereulen erst bei fortgeschrittener Dämmerung ausfliegen! Ich vermute, das ich die Eule beim Öffnen durch den Krach aufgescheuchte habe und sie dann rausflog, eine Runde drehte, und zurück kam, als ich den Kasten schon offen hatte…
Im Kasten waren 40-50 Gewölle. Sie war also schon seid ein paar Wochen da. Tja…
Übrigens…so sehen die Gewölle aus:
Ich habe den Kasten dann sofort wieder geschlossen. Hätte ich damals gleich eine Kamera mit eingebaut, wäre das nicht passiert! Eine Kamera war dann auch schnell bestellt, um diese bei Dunkelheit gleich nach dem Reinigen mit einzubauen. In meinem Technikblog habe ich einen Beitrag zu dieser Kamera geschrieben. Wer mehr über diese Kamera erfahren möchte, der kann es hier erfahren.
Neben vielen Ästen, Papier und einer Zigarettenkippe waren noch Eierschalen sowie zwei unbeschädigte Eier von den Hohltauben in dem Kasten zu finden:
Die Schleiereule hat sich wie erwartet nicht mehr blicken lassen. Frische Gewölle langen nicht im Kasten.
Jetzt ist der Kasten wieder sauber und mit Kleintierstreu ausgelegt. Die Kamera ist montiert und ich voller Hoffnung, das es nicht wieder zweieinhalb Jahre dauert, bis sich eine Schleiereule entscheidet in diesen Kasten einzuziehen. Übrigens…sollten dann Dohlen dort sein, werden diese von der Schleiereule rausgeschmissen…
Irgendwann bietet sich vielleicht auch bei mir so ein Bild:
Sehr interessant Axel. Danke für den Beitrag.
Klaus
Vielen Dank für Deinen Kommentar!
73 de
Axel
Du bist doch manchmal ein Dösel! Dann hoffe einfach mal, dass die Eulen sich wieder bei dir einfinden, schließlich wollen wir von den schönen Tieren doch Bilder sehen !!
Danke für die Infos, LG von Ulla
Hallo Ulla.
Tja…echt dumm gelaufen…
Ich hoffe,, das sich möglichst schnell wieder eine Schleiereule blicken lässt…
LG
Axel
Wusste gar nicht, das du bei dir Zuhause auch einen Brutkasten für Schleiereulen hast. Tolle Sache. LG Uwe
Hallo Uwe.
Ich habe diesen Kasten seid ca. 2,5 Jahren.
Schönen Sonntag und vielen dank für Deinen Kommentar!
LG
Axel