Ich habe jetzt bei sechs Schmetterlingszählungen hintereinander eine Nullnummer gehabt.
Warum das so ist, werden wir anhand der folgenden Bilder erkennen…
Ich bin um meinen Transekt genannten Zählbezirk auf mehreren Kilometern herum gefahren und habe einige Bilder gemacht. Wenn man diese Bilder sieht, erklärt sich schon, warum keine Schmetterlinge und andere Insekten mehr vorhanden sind. Auch Käfer, Libellen, Schwebfliegen sieht man selten.
Hier die erste „Runde“ an Bildern:
Es wurden ALLE Flächen IN DER BRUTZEIT bearbeitet.
Meistens wurde eine Fläche gemäht, dann umgegraben und ZIGMAL gegüllt.
Beim Mähen dürften nicht nur viele Rehkitze ihr Leben verloren haben, sondern auch viele Bodenbrüter. Unter anderem auch der Nachwuchs der bedrohten Sumpfohreule.
Auf einigen dieser Flächen werden später auch noch weitere giftige Chemikalien aufgebracht (Schädlinge etc.)
Das auf den totgegüllten, vergifteten Wiesen nichts wächst, ist logisch. Wo nichts blüht, sind keine Insekten. Wo Insekten fehlen, finden die Vögel keine Nahrung für ihren Nachwuchs…
Und nicht vergessen: Auch unser Grundwasser wird so immer mehr vergiftet. Das wird in Zukunft speziellere Filtertechniken nach sich ziehen. Dadurch wird dann das Trinkwasser teurer werden!
Wenn man sich diese Flächen und die sich daraus ergebenen Konsequenzen anschaut, stellt man sich automatisch die Frage: Warum bekommen viele Landwirte eine sogenanntes Greeningprämie?
Greeningprämie? Was ist das?
„Betriebsinhaber, die an der Basisprämienregelung teilnehmen, müssen auf allen ihren beihilfefähigen Flächen bestimmte dem Klima- und Umweltschutz förderliche Landbewirtschaftungsmethoden, das sogenannte „Greening“, einhalten. Dies gilt für alle bewirtschafteten Flächen eines Betriebs, unabhängig davon, ob mit diesen Flächen Zahlungsansprüche aktiviert werden oder keine Zahlungsansprüche aktiviert werden. So fallen hierunter auch beispielsweise die Flächen, die die Mindestparzellengröße nicht erreichen. Die entsprechenden Regelungen sind bundesweit einheitlich“
Quelle und weitere Infos hier.
Diese Direktzahlungen haben in 2018 hier in Westoverledingen 116 Begünstigte bekommen. Die Zahlungen bewegten sich pro Begünstigten zwischen ein paar tausend und 49.000 EUR! Ich habe nicht alle 116 kontrolliert. Es ist also durchaus möglich, das noch höhere Beträge ausgezahlt wurden.
Es ist schon komisch, das so viel Geld an Landwirte in Westoverledingen ausgezahlt wurde, (fürs Nichtstun!) und trotzdem keine Schmetterlinge zu sehen sind! Auch einige der Anlieger an meinem Transekt nehmen an diesem Programm teil!
Diese Liste ist öffentlich. Wer also mal wissen möchte, wieviel der Landwirt um die Ecke nebenbei einfach mal so kassiert…hier kann man es erfahren. Einfach den Ort eingeben und auf Suche starten gehen und staunen! Auch für 2017 können die Zahlen eingesehen werden.
Zusätzlich gibt es ja auch noch andere Zuschüsse für unsere Landwirte. ZB. Gänse, Milch…
Trotzdem wird immer gejammert. klar! Meistens klingelt dann auch wieder die Kasse.
Kleiner Film, bitte hier klicken…
Zu kalt? Es wird gejammert.
Zu warm? Es wird gejammert.
Zu nass? Jammern!
Zu trocken? Jammer Jammer.
Gänse auf den Felder? OH NEIN. JAMMERN!
Milch(produkte) zu billig? Da muss man doch jammern!
Wer ist hier wohl gemeint? Richtig! Unsere ständig jammernden Landwirte natürlich!
Ich wäre dafür, das man den Landwirten einen weiteren Punkt zum Jammern dazu gibt!
Kauft möglichst Bio! Ich beziehe mich mit diesem Beitrag NICHT auf Biobauern! Im Gegenteil, diese sollten viel stärker gefördert werden!
Hier könnt Ihr die sehr interessante Dokumentation „Wie schaffen wir die Agrarwende“ sehen. Dort werden auch die Probleme der Biobauern erwähnt.
Ok…also Bio kaufen. Weniger Fleisch essen, bzw nur noch Biofleisch. Fleischkonsum allgemein einschränken. Auch Milchprodukte einschränken und nur vom Biobauern kaufen. Obst und Gemüse natürlich auch. Wenn immer mehr nur oder größtenteils Bio kaufen, wird sich das für die „normalen“ Landwirte irgendwann bemerkbar machen. Zuerst werden sie dann das machen, was sie am besten können: Sie werden Jammern! Bringt ja oft Geld in die Kassen. Aber vielleicht überlegt sich der ein oder andere dann auch auf Bio umzusteigen. Davon abgesehen würden durch sowas die Biobauern natürlich stärker unterstützt werden.
Das daies mehr kostet ist selbstverständlich! Aber: Alle reden vom Naturschutz/Klimawandel. Das kostet nun einmal! Nur die Billigsachen von dem Discountern um die Ecke zu, kaufen ist umweltschädlich! Das sollte jedem klar werden! Nicht nur vom Umweltschutz reden…es muss auch dementsprechend gehandelt werden!
Mir ist schon klar, das Existenzen an dieser vergiftenden Art der Landwirtschaft hängen, aber wenn ich sehe, was da an Greeningprämien ausgezahlt wird, sollte doch zumindest ein Wille zu mehr Naturschutz erkennbar sein. Diesen Willen kann ich allerdings beim besten Willen nicht erkennen!
Und warum es in diesem Gebiet so wenige Schmetterlinge/Insekten gibt, sollte nach dem Anschauen dieser Bilder jedem klar sein.
Hi Axel,
wo das noch mal hinführen wird ist schon erschreckend. Aber mit der Landwirtschaftsministerin wird das bestimmt nichts, da bin ich mir sehr sicher. Unsere Politik traue ich schon lange nicht mehr.
LG Uwe
Sehe ich genauso Uwe!
LG
Axel
Hallo Axel,
Vielen Dank für deine tolle Arbeit. Das Thema muss noch viel mehr Beachtung finden. Wir hatten uns darüber letztens schon kurz ausgetauscht. Es ist so erschreckend!
Ich hab ja letztens schon erwähnt, dass an unseren Garten eine gigantische Fläche Kuhweide grenzt. Nun wurde die Fläche dieses Jahr erstmalig nicht beweidet und ich hatte mich schon gefreut weil die Wiese bunt wurde und die Gräser meterhoch. Ich konnte einen Storch sehen! Direkt von meinem Fenster aus. Ich kenne mich mit den einzelnen Vogelarten nicht soooo gut aus aber auch für mich als Laie war zu sehen, dass andere Arten da sind als letztes Jahr. Z.B. bestimmte Möwen, die ich bis jetzt noch nicht gesehen hatte. Oder ein großer Vogel, der sich von hoch oben zur Erde rumgeschraubt und Geräusche macht wie ein Funkgerät. Und mehr Stare, Schwalben und endlich wieder Anselm.
Und dann gestern der Schock: die Wiese wurde gemäht. Und zwar komplett!
Die Vögel wirkten bis zum späten Abend noch sehr gestresst und aufgebracht.
Da ich vom Garten aus auch oft ein Reh und eine Hasenfamilie sehen konnte, möchte ich mir wirklich einreden, dass es für alle gut ausgegangen ist. So ein schrecklicher Gedanke – eine über Nester und Tierbabys fahrende Mähmaschine. Eigentlich glaube ich gern an das Gute im Menschen aber was geht in einem Bauern vor, der so etwas tut?
Mein Mann meinte wir sollten ihn anzeigen aber ich soweit ich weiß gelten für Bauern andere Gesetze?
Ich kaufe übrigens seit Jahren 90% Bio (also wann immer geht) und ich esse schon lange kein Fleisch mehr. Das ist einfach mein kleiner Beitrag um den Wahnsinn zu boykottieren.
Immerhin, dank deines Links konnte ich es klären, dieser Bauer bekommt wenigstens keine Greeningprämie….
Hallo Gabi.
Zuerst einmal danke für Deinen ich Kommentar!
Ja…für Bauern gelten diesbezüglich andere Gesetze. Die Landwirtschaftslobby ist zu mächtig. Und zu unsere Landwirtschaftsministerin hat kein Rückrad!
Ich kann Euren Ärger und das Entsetzen verstehen! Mir geht es auch oft so.
Man muss aber auch ganz klar sagen: Den meisten Bauern ist das SCHEISSEGAL!
Die denken NUR an ihr Geld. Deswegen ja such die ständige Jammerei.
Wir können nur eins tun: Immer und immer wieder darauf hinweisen. Und es möglichst vielen Leuten erzählen.
Und natürlich, wie Du das schon machst, deren Erzeugnisse boykottieren. Bio stärken.
Ich glaube aber, es liegt noch ein langer Weg vor uns. Daran, das sich bald etwas ändern wird, mag ich nicht glauben…
LG
Axel
Tegen Backopen kannst net jappen!!
😀😀
Ich esse seit kurz nach 1989 kein Schweinefleisch mehr, dann kam Rind-, Kalb- und Lammfleisch nicht mehr auf den Tisch, ihm folgten Hähnchenkeulchen und Putenfleisch. Jetzt nur noch Wildschwein, so lange es den Jägern und nahe der Stadt vor die Flinte läuft, morgens am Vorgartenausgang begrüßt, bevor es nachts den Garten umgewühlt hat. Ja, man muss diese „Industrielle PRODUKTION“ boykottieren. Wie kann man gesund bleiben, wenn man sich so krank ernähren muss? Jeder Einzeene sollte ein paar Schritte kürzer treten. Meine Eltern und Großeltern sind auch nicht verhungert, weil es meist nur einmal die Woche – am Wochenende – Fleisch gab. UND: Man genoss es ganz anders. Wie es heute dagegen missachtet wird, sieht man ja – z. B. am lebende Küken schreddern oder mit dem Export der Überproduktion von billigem Hähnchenfleisch nach Afrika auch noch die letzten Existenzen ruiniert. G€Z noch?
Ich esse auch schon lange kein Fleisch mehr. Milchprodukte und Eier auch selten. Und wenn, dann Bio.
Vielen Dank für den Kommentar.
Mit freundlichen Grüßen
Axel Book
Da genoss man das Fleisch noch. Wie die Schrankwand, die man sich von der Jahresenddprämie leistete.