Nachdem ich des öfteren Fotos von Sanderlingen auf Frank Sudendeys Blog gesehen hatte, wuchs in mit der Wunsch, diese tollen Vögel mal in natura zu sehen. Also bat ich um eine Audienz bei Frank…
Nachdem diese genehmigt wurde machte ich mich am Samstag auf den Weg nach Emden. Frank hatte sich ein tolles Tagesprogramm ausgedacht. Angefangen sind wir mit den Sanderlingen. Hier hatte er extra noch welche angerufen und sie gebeten morgens zum Strand zu kommen. So konnten wir 106 Sanderlinge zählen. Die höchste Zahl in diesem Winter.
Aber natürlich stellt sich uns auch die Frage: Wat isn Sanderling? Da stellen wir uns erstmal ganz dumm und sagen ein Sanderling ist ein grau / weißer Vogel. Sein lateinischer Name lautet: Calidris alba.
Er gehört zur Ordnung Regenpfeiferartige, zur Familie der Schnepfenvögel und dort zur Gattung der Strandläufer.
Dieser Watvogel taucht vor allem im Wattenmeer an der Nordseeküste im Winter auf. An der Ostseeküste seltener. Es wurden aber auch schon ganzjährige Beobachtungen, wenn auch in kleiner Zahl, gemeldet.
Die Körperlänge eines Sanderlinges erreicht zwischen 20 und 22cm. Die Flügelspannweite beträgt 40 – 45cm. Sein Gewicht variiert zwischen 45 und 65 Gramm.
Im Winter hat der Sanderling ein helles Gefieder, wie man auf den Fotos erkennen kann. Zum Sommer hin wechselt er ins Brutkleid. Dann ist er auf der Oberseite bräunlich.
Der Sanderling ist ein Brutvogel der arktischen Tundra / Inseln (zB. Spitzbergen). Er legt drei bis vier Eier und die Brutzeit beträgt zwischen 24 und 27 Tagen. 17 Tage nach dem schlüpfen sind die Vögel flügge und nach 23 oder 24 Tagen selbstständig.
Zur Überwinterung zieht er teilweise große Strecken. Diejenigen dir wir in Emden gesehen haben sind vergleichsweise faul gewesen. Andere ziehen nach Südafrika, Südamerika oder Australien!
Unter den von Frank und mir beobachteten Sanderlingen war ein besonders agressiver. Er verscheuchte seine Artgenossen immer wieder von einer bestimmten Stelle, an der sich wohl besonders schmackhaftes Fressen befand. Er plusterte sich dann immer auf wenn ihm andere zu nahem kamen und verjagte sie. Nennen wir ihn mal Rambo Sanderling:
In dem nun folgenden Video kann man Rambo in Aktion sehen. Das ganze ging so schnell von statten, das ich mit der Nachführung nicht immer mitkam. Das klicken, welches im Hintergrund zu hören ist, ist Frank (oder besser seiner Kamera) zuzuschreiben. Er lag neben mir der Länge nach im Sand und schoss Fotos 🙂
http://www.youtube.com/watch?v=tH3sQND7Zb4&feature=youtu.be
Oh! Ein Alpenstrandläufer…
…und ein Knutt:
Einen ham wir noch:
Graugänse gab es natürlich auch zu sehen:
Und ich hatte das große Glück den Lieblingsvogel von Frank zu sehen. Den Raubwürger:
Ebenfalls ein Wintergast, zumindest hier in der Gegend. Der Raubwürger hat ein sehr großes Brutgebiet. In Europa brütet die Art unter anderem in West- und Mittelfrankreich.
Er gehört zur Ordnung der Sperlingsvögel, Zur Unterordnung der Singvögel und zur Familie der Würger. Sein Lateinischer Name lautet: Lanius excubitor
Ich möchte Frank recht herzlich für diesen tollen und informativen Tag danken! Die Fahrt nach Emden hat sich gelohnt!
Interessante Beobachtungen vom Sanderling. Wo genau hielten die sich auf? Ich vermute am Rysumer Nacken in Höhe der Dünen. Klaus
Wunderschöne Aufnahme. Den Sanderling kannte ich nicht. Danke, dass du ihn vorgestellt hast, und das mit, für mich, sehr schönen Aufnahmen. Auch der Würger ist gut getroffen. Warum heißen die eigentlich Würger. Hat das was mit dem Fressen zu tun?
Danke Axel
Wieder mal ein schöner Bericht und echt tolle Aufnahmen!
Gruß Uwe