Ein alter Trafoturm in Detern gehört seid kurzem zum Aufgabenbereich des NABU Leer.
Der Turm wurde angeblich seid 10 Jahren nicht betreten. Viel Arbeit wartet also. Zuerst sollte der Schleiereulenkasten überprüft werden…
Als erstes musste das Schloß aufgebohrt werden. Ein Schlüssel zu dem Turm gibt es nicht mehr. Von innen sah es dann, dafür das der Turm seid 10 Jahre nicht betreten worden ist, erstaunlich sauber aus. Wir gehen jetzt mal zusammen nach oben zu dem Eulenkasten.
Durch die Tür…
…die Leiter hoch…
…zur nächsten Plattform…
…von dort dann noch eine Etage höher…
Erst war diese Luke nicht richtig auf zu bekommen. Von oben lag ein größerer Holzbalken auf der Klappe. Das Problem war aber schnell beseitigt. Als erstes fiel dann der Blick auf einen großen Haufen Äste, den die Dohlen hier angesammelt haben.
Auf der anderen Seite war dann der Schleiereulenkasten:
Die Klappe an dem Kasten war „professionell“ mit Nägeln zugemacht. Das war für Thomas Munk aber kein Problem:
…tja…und in dem Kasten sah es dann so aus:
Viel Platz für Schleiereulen ist da nicht…
Auch hier waren die Dohlen am Werk.
Also raus mit dem Kram!
Das dadurch die Lust nicht gerade besser wurde ist klar. Gut das wir alle Masken aufhatten.
Das ist Thomas der da am kämpfen ist 🙂
Und so sieht man dann anschließend aus:
Auch das Stockwerk darunter konnte nicht ohne Maske betreten werden. Hier sind Martina und Peter Schroijens zu sehen:
Der Kasten ist jetzt leer und wieder mit Sägespänen ausgelegt. Allerdings müssen die Äste noch vom Boden runter. Außerdem wartet noch viel andere Arbeit. Es müssen neue Brutkästen angebracht werden. Z.B. einer für den Turmfalken, dessen Gewölle hier auch gefunden wurden. Auch die Fledermauskästen sind marode und müssen neu:
Der Efeu muss geschnitten werden und oben auf dem Turm befindet sich ein Storchenhorst der instandbesetzt werden muß:
Und dann muß das ganze in Zukunft sauber gehalten und kontrolliert werden. Viel Arbeit wartet also noch.
Natürlich kann jeder der möchte mithelfen. Dazu muß man kein NABU-Mitglied sein und muß es auch nicht werden. Bei Interesse bitte an mich wenden oder Mail an:
Schroijens@t-online.de
Und nun nochmal zu den Schleiereulen. Der oben genannte Kasten wurde in der Vergangenheit schon von Schleiereulen besetzt. Darauf weisen Gewölle hin die in den Kasten gefunden wurden.
Eine Schleiereule sieht so aus:
Dieses tolle Foto konnte Thomas Munk bei sich zuhause machen. Er hat seid vielen Jahren einen besetzten Schleiereulenkasten.
Die Schleiereule ist eine sehr helle, langbeinige Eule, die keine Federohren (wie z. B. bei den Waldohreulen) aufweist. Zu ihren auffälligsten Erkennungsmerkmalen gehört das herzförmige Gesicht sowie die verhältnismäßig kleinen, schwarzen Augen. Sie wird zwischen 33 und 35 cm lang und erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 85 cm. Sie ist nachtaktiv (Jagd) und ist am Tage nur an ihren Ruheplätzen sowie am Brutplatz zu beobachten.
Da ihre natürlichen Brutplätze (z.B Baumhöhlen) heutzutage in Europa nicht mehr so oft vorkommen werden Schleiereulenkästen an geeigneten Plätzen montiert, Die sehen so aus:
Revierrufe und Balzflüge der Schleiereulen setzen zwischen Februar und April ein. Das hängt davon ab wie das Nahrungsangebot (iIn erster Linie Feldmäuse) aussieht.
Die Eier werden etwas 30 Tage lang bebrütet. Die Jungvögel wandern im Herbst ab. Wenn die Feldmaus-Population und die Schleiereulendichte es zulassen bleiben diese Jungvögel jedoch in der Nähe. Das heißt das ein neu aufgestellter Kasten in den Herbst oder Wintermonaten schon einen neuen Bewohner finden kann.
Ich möchte diesen Artikel mit einem Bild einer jungen Schleiereule abschließen:
Axel, ein super Beitrag. Derartige Aktivitäten darzustellen, ist perfekte Werbung für den Natur-, Tier- und Umweltschutz. Einfache Dinge, die jeder erledigen kann, wenn er interesse hat. Hier muss man nicht viel mitbringen um Helfen zu können.
Danke