Die Insektenzeit hat wieder begonnen. Es fliegt und summt wieder überall. Auch die Wespen sind wieder unterwegs. Sie gelten als schädlich, räuberisch, gefährlich. Und lästig sind sie sowieso. Das dem nicht so ist, darauf geht dieser Beitrag ein…
Klar. Es kann schon nerven wenn im Hochsommer nach kurzer Zeit die ersten Wespen am Kuchentisch oder beim Grillen und Biertrinken auftauchen. Allerdings tun dies nur zwei Wespenarten. Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Warum sie das tun darauf gehe ich weiter unten noch ein.
In Mitteleuropa gibt es fast 500 Wespenarten. Die Mehrzahl ist friedlich, ja sie kann teilweise noch nicht einmal stechen. Von diesen 500 Wespenarten zählen hier in Deutschland 12 zu den staatenbildenden (sozialen) Faltenwespen. Nur diese Tiere werden von Laien (zu denen auch ich gehöre) als typische Wespe erkannt. Tja und von diesen 12 sind dann die beiden oben genannten die „lästigen“.
Alle übrigen neun Arten der Faltenwespe sind friedfertig und vermeidet es Menschen anzufliegen An den typischen Orten an denen wir im Sommer Wespen sehen, werden wir diese neun Arten nicht antreffen.
Die als besonders gefährlich angesehene Hornisse gehört übrigens zu dien neun Arten!
Vielleicht ist die Hornisse aufgrund ihrer Größe so in Verruf geraten. Es ist übrings absoluter Blödsinn das drei Hornissenstiche einen Menschen und sieben ein Pferd töten können. Der Stich einer Hornisse ist nicht gefährlicher als der anderer Wespen oder auch Bienen. Etwas anders sieht die Sache aus wenn man allergisch auf solche Stiche reagiert. Aber…so komisch das klingt: Die Wespe (oder auch Biene) kann für die Allergie ja nichts. Auch kann man nicht bestreiten das ein Stich nicht gerade angenehm ist und zu Schwellungen und Schmerzen führt.
Der Jahreszyklus aller sozialen Faltenwespenarten zeigt einen ähnlichen Verlauf. Der Wespenstaat wird im Frühjahr von der Königin (einem überwinternden Weibchen) gegründet. Die Königin baut als erstes völlig alleine eine kleine Wabe und belegt diese Zellen mit Eiern.Die daraus schlüpfenden Larven werden von der Stammutter gefüttert. Als Nahrung dient eiweißreiches Muskelfleisch von Insekten. Am Ende des etwas zweiwöchigen Larvenstadiums spinnen die Wespenlarven einen Deckel über Ihre Wabenzelle. Nach weiteren ca. zwei Wochen ist dann die Wespe „fertig“ 🙂
Es handelt sich hierbei zunächst erstmal um Arbeiterinnen. Diese versorgen dann weitere Larven. Hierbei handelt es sich dann um Jungköniginnen und Männchen.
Die Stammutter hat jetzt nur noch die Aufgabe durch Eierlegen für weiteren Nachwuchs zu sorgen. Die Arbeiterinnen vergrößern in dieser Zeit auch das Nest.
Im Spätsommer stellt die Königin (Stammmutter) dann die Eiablage ein. Nun sind die Arbeiterinnen „arbeitslos“. Sie fliegen aus um sich Nahrung zu suchen. Das ist auch der Zeitpunkt an dem wir beim Kaffee, Grillen… „belästigt“ werden.
Die Gefahr eines Stiches lassen sich durch folgende Tips zumindest verringern:
– Süße Speisen nicht unbedeckt im freien stehen lassen, gegebenenfalls abdecken.
– Nicht aus offenen Flaschen trinken, Strohhalme benutzen
– Reste von Süßigkeiten aus den Mundwinkel von Kindern abwischen
– Wo Fallobst auf dem Boden liegt nicht barfuß laufen
– Abfallbehälter verschlossen halten
Die Wespenarten lassen sich übrigens auch durch ihren Nestbau und Ihre Population unterscheiden. Unsere „Lieblingswespen“, die Deutschte und die Gemeine Wespe haben ausgesprochen starke Völker (3000 bis 5000 Tiere)
Was aber wenn sich ein Nest unserer „Lieblingswespe“ unmittelbar in Hausnähe befindet?
– Im Abstand von 2-3 m vom Nest keine heftigen Bewegungen. Auch sind Bodenerschütterungen (zB. Rasenmäher) zu vermeiden.
– Kleinkinder vom Nestbereich fernhaften.
– Nicht im Nest stochern oder einen Wasserschlauch auf das Nest richten.
– Kein Insektenbekämpfungsmittel einsetzen.
Was aber wenn das Nest entfernt werden muß?
Die Feuerwehr wäre zwar technisch in der Lage darf aber nur bei akuter Gefährdung tätig werden. Es muß ein staatlich ausgebildeter Insektenbekämpfer tätig werden. Die Kosten sind vom Auftraggeber zu tragen. In einigen Gebieten ist auch ein Imker für solche Fälle zuständig.
Keinesfalls darf der Laie selbst mit Gift gegen die Wespen vorgehen. Durch unsachgemäße Bekämpfung können gefährliche Abwehrreaktionen der Tiere ausgelöst werden. Abgesehen davon wird die Umwelt durch Gift ja auch belastet!
Hier noch ein interessanter Link:
http://www.aktion-wespenschutz.de/Wespenarten/Wespenarten.HTM
Leider gibt es immer noch viele Gartenbesitzer, die unsachgemäß mit einem Wespennest umgehen. Eine Umsiedlung ist die einzige vernünftige Lösung!
Hallo und vielen Dank für Ihren Kommentar!
Umsiedeln ist gut aber leider wird das in den seltesten Fällen gemacht…
Leider sind sehr viele Vorurteile bei ALLEM was gelb/schwarz gefärbt ist im Umlauf.
Hallo, meiner Meinung nach ist umsiedeln wirklich ist die beste Variante. Vor allem gibt es doch in jeder Nähe einen Fachmann, der einem diesbezüglich behilflich ist.Viele Grüße
Die beste Jahreszeit dürfte jetzt im Winter sein bestehende Wespennester zu entfernen. Leider wird dies von vielen Hausbesitzern anders gehandhabt.
Danke für den Tip!