Am Sonntag dem 12.01.2014 hatte ich mal wieder Gelegenheit bei meinem Kollegen Dirk Lucius die Sonne „ins Visier“ zu nehmen. Dirk ist astrotechnisch super ausgerüstet. So konnte ich die Sonne in verschiedenen Wellenlängen aufnehmen. Dadurch gelingt ein Blick in die verschiedenen Schichten der Sonne. Beginnen möchte ich mit dem Weißlicht. Hier die Sonnenfleckengruppe AR1944 im Weißlicht:
Die Sonnenfleckengruppe AR1944 stand zum Zeitpunkt der Aufnahme schon nahe dem Ostrand der Sonne. Inzwischen ist sie durch die Drehung der Sonne hinter dem Ostrand verschwunden. Bei der Weißlichtbeobachtung wird die Photosphäre der Sonne sichtbar. Sie liegt unter der ca. 2000 km dicken Chromosphäre und ist 300 – 400 km dick. Hier herrschen Temperaturen von 5770 K. Die Sonnenflecken entstehen durch Magnetfelder, sie sind kühler und deswegen dunkler als die Umgebung.
Als nächstes folgen zwei Aufnahmen im H-Alpha. Die erste Aufnahme ist überbelichtet. Dadurch kann man am Rand der Sonne sogenannte Protuberanzen erkennen. Protuberanzen sind starke Materieströme. Sie können bis zu 40.000 km ins All „geschossen“ werden:
Mit dem H-Alpha-Filter kann man in die Chromosphäre, etwa 1500 km über der Photosphäre blicken.
Das folgende Bild ist kürzer belichtet. Dadurch sieht man zwar die Protuberanzen nicht mehr, aber es werden Details auf der Sonnenoberfläche sichtbar:
Die letzte Aufnahme ist im Kalzium-Licht aufgenommen worden. Der untere Bereich der Chromosphäre, ca. 500 km über der Photosphäre wird hier sichtbar. Im blauen Bereich ist das Kalzium-Licht am ausgeprägtesten. Aufgrund der etwas längeren Brennweite kam die Sonne nicht ganz aufs Bild. Ca. Postion 14:00 Uhr erkennet man die oben im Weißlicht abgebildete Fleckengruppe AT1944:
Abschließend möchte ich meinen Dank an Dirk aussprechen (oder in diesem Fall schreiben) 🙂
Axel, als Laiin habe ich nicht alles verstanden, bin jedoch sehr beeindruckt und auch interessiert. Danke vielmals. Und weiterhin viel Freude bei eurer Beschäftigung.